Rückblick und persönliches Fazit:
Kunst- und designmarkt in München
Das dritte Quartal hat seinen Abschluss beim Kunst- und Designmarkt in München gefunden. Das MVG-Museum ist wirklich ein sehr schöner Ort, der Markt vom Veranstalter bestens organisiert und beworben. Dementsprechend ist der Kunst- und Designmarkt in München eine bekannte Veranstaltung, die viele Menschen anzieht. Das ist für die Aussteller natürlich eine optimale Voraussetzung, um gut zu verkaufen. Aber…
der Wendepunkt zum Jahresendspurt
Für mich allerdings war dieser Markt noch katastrophaler als der letzte im Sommer. Ich will das gar nicht verheimlichen und in Social-Media-Manier so tun, als ob alles „super happy toll“ wäre. Für mich persönlich sehe ich es als Hinweis, dass ich überhaupt nicht mehr auf dem für mich richtigen Weg bin.
Den Grund für meinen Misserfolg in den größtenteils versnobten Münchnern zu sehen, die stellvertretend für die Geselllschaft insgesamt lieber tote als lebendige Farben tragen und sich in die Wohnung stellen, weil sie sich dann irgendwie intelligenter und überlegener fühlen – ja, das könnte ich tun. Manchmal überkommt mich auch so eine Laune. Aber wenn dann der erste Frust verflogen ist, bin ich dem Universum dankbar, dass mir der Erfolg versagt bleibt. Das bringt mich erst gar nicht in die Versuchung, weiterhin mein begeisterungsfähiges, offenes und lebendiges Wesen an die unbewusste, ausdruckslose Masse verkaufen zu wollen.
*An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei all jenen bedanken, die sich für meine Arbeit begeistern und mich bisher mit Käufen unterstützt und mir Wertschätzung entgegengebracht haben.
Nummer 1 – tief sitzende Glaubenssätze
Nummer 2 – die preise
Der zweite Grund ist definitiv, dass unsere Gesellschaft Handarbeit und Handwerk nicht mehr wertschätzt – insbesondere von Frauen – und preislich völlig verkorkst ist. Dass ein Mensch, der hier in Deutschland sein Gewerbe angemeldet hat und hier eigens als Einzelunternehmer herstellt, preislich nicht mithalten kann mit denen, die auch „Handgenähtes“ – aber eben in Asien oder sonstwo – anbieten, dürfte sogar einem völlig unterbelichteten Menschen einsichtig sein. Ist es aber nicht.
Bist du schon jemand oder brauchst du noch statussymbole?
Hinzu kommt, dass der durchschnittliche Kunde zwar bereit ist, mehr oder eventuell sogar sehr viel mehr Geld auszugeben, aber nur, wenn er mit dem Produkt seinen Status untermauern oder anheben kann. Das funktioniert mit Mandalavision natürlich nicht. Mandalavision ist für Menschen, die sich ihres eigenen Wertes als Mensch an sich bewusst sind. Menschen, die sich – um es in einem Gedankenexperiment zu formulieren – auch nackt, jedes Kleidungsstückes oder zusätzlichen Accessoires beraubt, ihres Wertes – und dem des anderen – bewusst und daher fähig sind, ein Produkt selbstbewusst und selbstbestimmt zu wählen. Kleine unbekannte Label haben also im Großen und Ganzen die selbstbewussteren Kunden, auch wenn es anders scheint. Oft sind Paradoxien die eigentlichen Wahrheiten.
und weil wir schon bei wahrheiten sind…
Mein Selbstwertgefühl bzw. inbesondere das Fremdwertgefühl lässt zu wünschen übrig. Denn vermutlich würde ich verkaufen, wenn ich mich nicht selbst und damit meine Arbeit als nicht so wertvoll fühlen würde. Wahrscheinlich hat es auch mit meiner Persönlichkeit zu tun, die Hierarchien tief im Innern ablehnt und deren sehnlichster Wunsch ist, dass jedem Menschen und jedem Leben automatisch der Wert zukommt, den er/es im Gesamtzusammenhang hat. Der Wunsch, Geld möge in seiner besten und ursprünglichen Idee ein Tauschmittel sein für die unterschiedlichen Talente, die jeder zur Verfügung stellen kann.