Marktrückblick Bindlach
Vergangenen Sonntag war ich nun doch wieder auf einem Markt. Und ich muss sagen, es war ein schöner Tag, ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Ich konnte mit Vilma mitfahren, die sich ebenfalls für den Markt angemeldet hatte. Organisiert sind diese Märkte in Oberfranken von den Marktweibern . Letztes Jahr hatte ich schonmal so einen Markt mitgemacht – das war noch vor den Kunst- und Designmärkten. Manchmal weiß man etwas erst zu schätzen, wenn man noch zusätzlich Erfahrung gesammelt hat.
Klein, aber fein – und selbstgemacht
Die Bärenhalle in Bindlach hat mir als Markthalle sehr gut gefallen. Schön luftig und modern gebaut, der optimale Ort für einen Markt; und, ein großes Lob an die Veranstalterinnen: den ganzen Tag über war der Markt gut besucht.
mehr Gelassenheit wirkt sich positiv aus
Ob es nun nur an der Tatsache liegt, dass ich innerlich wieder gelassener bin oder an den reduzierten Preisen – jedenfalls habe ich tatsächlich im oberfränkischen Irgendwo an einem Tag besser verkauft als an zwei Tagen im MVG Museum in München. Wenn man bedenkt, dass die Standmiete in München 8x so hoch war, könnt ihr euch denken, dass München kein Spaß war. Und ich glaube auch nicht, dass ich in München mit den jetzigen Preisen mehr verkauft hätte. Es liegt halt (auch) an meinen bunten gemusterten Sachen, die eben nur einen kleinen Prozentsatz ansprechen. Mainstream ist das nicht – ich selbst war noch nie Mainstream.
Außerdem muss ich sagen, dass ich nach dem letzten Jahr mit etwas mehr Markterfahrung den Markt in Bindlach besser wertschätzen konnte. Denn auch wenn es manche „Großstädter“ belächeln: in Bindlach waren hauptsächlich in der Region selbst hergestellte Produkte angeboten. Hier gibt es wahrscheinlich wenige, die z.B. auf einer Insel im Indischen Ozean einen zusätzlichen Wohnsitz mit Firma haben und dann auf heimischen Märkten als Handmade-Label mit „kundenfreundlichen“ Preisen ausstellen; Bindlach ist vermutlich – und glücklicherweise – nicht „hip“ genug.
FAZIT
Es war ein schöner Tag mit lieben Kunden und interessanten Gesprächen.
Vielen Dank an euch, die ihr an meinem Stand vorbeigeschaut und eingekauft habt!
In ruhigen Phasen habe ich das allgemeine Geschehen beobachtet und mir meine Gedanken gemacht. Eine Ausstellerin, die ebenfalls bunte und gemusterte Stoffe verarbeitet, sagte mir, sie hätte sich schonmal überlegt, ob sie nur noch schwarze Taschen näht. Der Bedarf an „schwarz“ ist groß. Manche können ihre Trauerfeier wohl kaum erwarten.
Bis auf weiteres werde ich u.a. deshalb keine meiner bunten Stoffe mehr vernähen. Momentan habe ich noch genügend schöne Sachen vorrätig für die, die die bunten Muster lieben.
Allerdings habe ich etwas Neues im Kopf, das ich ausprobieren möchte. Coming soon!